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Februar 2016

Bornheim Premiere auf der Palettenbühne

Von Johannes Vetter

Lokalpolitiker antworten auf Fragen und Wünsche der Bürger. Interaktionen mit dem Publikum gibt es kaum. Etwa 30 Menschen hören sich die Antworten und Statements an.

Bornheim hat eine neue Bühne. Es ist eine Palettenbühne, und sie steht auf dem Fünffingerplätzchen. Am Samstag haben Stadtteilpolitiker sie zum ersten Mal betreten, auf Einladung der Aktiven des Projekts „Lust auf Leben – Willkommen in Bornheim“. Die Projektverantwortlichen hatten zwei Monate lang Fragen, Wünsche und Anregungen von Bornheimer Bürgern gesammelt. Dazu sollten die Politiker am Samstag Stellung nehmen; sie hatten maximal 90 Sekunden Zeit für eine Antwort.

Klingt nach einem rigiden Redezeitregime. Oft war der Verweis auf die Redezeit am Samstag jedoch nicht nötig. Einige Antworten blieben kurz, viele Antworten konnten wenig überraschen. So beispielsweise zum Thema Sauberkeit im Stadtteil. Einige Bürger würden stärkeren Handlungsbedarf sehen, berichtete Moderatorin Feyza Morgül, konkret etwa auf der Berger Straße. Auch forderten sie, gegen „organisiertes Betteln“ vorzugehen.

Bodo Pfaff-Greiffenhagen (CDU), Ortsvorsteher im Ortsbeirat 4, sagte daraufhin, Geld werde vor allem „nach Grillorgien im Ostpark rausgehauen“. Beträge in fünfstelliger Höhe würden dort „versenkt“. Auch Martin Ried von der Grünen-Fraktion im Ortsbeirat sagte, die Leute kämen im Sommer mit „vollen Kisten“ in den Park und würden ihn dann ohne wieder verlassen. Es müsse stärker an die Menschen appelliert werden; sie müssten ihren Müll wieder mitnehmen. Ähnlich äußerte sich Darius Shafiei, SPD-Fraktionsvorsitzender im Ortsbeirat. Es bringe nichts, nur mehr zu reinigen, so Shafiei. Auf die Bettler ging Pearl Hahn, Kandidatin der Linken für die Ortsbeiratswahl, näher ein. Sie sagte, Betteln verweise auf soziale Ungleichheit und mahnte, über die Höhe der Sätze von Hartz IV zu reden.

Warme Worte

Interaktionen mit dem Publikum gab es kaum. Etwa 30 Menschen hörten sich die Antworten und Statements an, darunter auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Ulli Nissen. Lautstark brachte sie ihr Unverständnis zum Ausdruck, als Melanie Fischer, FDP-Kandidatin für den Ortsbeirat 4, bei der Wohnungspolitik ihr Vertrauen in die Marktwirtschaft kundtat.

Warme Worte hatten alle Politiker für die neue Bühne und das Projekt „Lust auf Leben“ selbst. Pfaff-Greiffenhagen verglich das Projekt mit einem Zug: Dieser fahre seit rund einem Jahr, darin säßen Menschen aus dem Stadtteil, etwa vom Vereinsring oder dem Gewerbeverein Bornheim-Mitte. Damit der Zug weiterfahre, müssten neue Ideen her, so der Ortsvorsteher.

Projektkoordinatorin von „Lust auf Leben“ ist Marlene Haas. Sie betonte am Samstag, die Veranstaltung mit den Lokalpolitikern, für die rund 70 Bürger auf Postkarten Anregungen und Wünsche geäußert hätten, sei nur der Auftakt gewesen. An jedem ersten Samstag im Monat solle es Aktionen auf der Bühne geben. Vorstellbar seien Lesungen und Konzerte oder etwa ein Poetry Slam. Bis jetzt stehe lediglich das Programm für den nächsten Termin fest. Abermals soll es am 5. März, einen Tag vor der Kommunalwahl, heißen: Palettenbühne frei für die Lokalpolitiker.